Erinnerungskultur ist seit vielen Jahren in aller Munde – was steckt dahinter? Gemeinsames Erinnern an Kriege, Krisen oder Erfolge verbindet Menschen und wirkt identitätsstiftend. Orte, runde Jahrestage und Symbole prägen unsere Erinnerung. Das Holocaust-Denkmal, Schloss Herrenchiemsee, der 3. Oktober, die Berliner Mauer, und der VW Käfer sind Erinnerungsorte geworden - in Deutschland, in Städten und in Unternehmen.
Volkswagen und BMW haben sich erst in den späten 1990er-Jahren ihrer Geschichte ernsthaft gestellt, besonders dem heiklen Thema „Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion im Nationalsozialismus“. Sie haben bis heute eine eigene betriebliche Erinnerungskultur geschaffen, die über dunkle Kapitel der Unternehmensgeschichte aufklärt und für Mitarbeiter wie Kunden Identifikationschancen bietet.
In diesem Seminar begeben wir uns gemeinsam auf Spurensuche, diskutieren Kristallisationspunkte deutscher (und europäischer) Geschichte und fragen, wie Unternehmen und Gesellschaft mit ihrer jüngeren Geschichte umgehen und wie eine Erinnerungskultur entstanden ist, die uns zu Bürgern einer Zivilgesellschaft macht. Gestern, heute, morgen.