Auch dieses Jahr wollen wir Jordanien wieder als eine reine Frauengruppe bereisen. Das Haschemitische Königreich bietet aufgrund seiner zentralen Lage, Geschichte und gesellschaftlichen Zusammensetzung äußerst vielfältige Zugänge zu den historischen Ereignissen der Region - insbesondere im benachbarten Israel/Palästina. Gleichzeitig werden uns größere Themenkomplexe wie Flucht und Migration, politische und gesellschaftliche Teilhabe sowie der Umgang mit natürlichen Ressourcen beschäftigen.
Die jordanische Gesellschaft ist stark von den historischen Ereignissen der Region und daraus entstandenen Migrations- und Fluchtbewegungen geprägt: So ist mehr als die Hälfte der etwa 8 Millionen Einwohner*innen Jordaniens palästinensischer Abstammung, das Land bietet nach wie vor Zuflucht für eine enorme Anzahl Geflüchtete aus beispielsweise Syrien und dem Irak. Der regelmäßige Bevölkerungszuwachs sowie klimatische Veränderungen verschärfen zudem den eklatanten Mangel an natürlichen Ressourcen, der Jordanien bereits jetzt zu einem der wasserärmsten Länder der Welt macht. Gleichzeitig steht eine wachsende, sehr junge Bevölkerung in den urbanen Ballungszentren im starken Kontrast zu der von Stammesgesellschaften geprägten Peripherie.
Trotz aller Offenheit und Gastfreundschaft spielen Genderthemen in Jordanien eine große Rolle und das Geschlecht hat oft einen entscheidenden Einfluss auf Zugänge zu öffentlichen Räumen sowie zu wirtschaftlicher und politischer Teilhabe. Gleichzeitig sind Frauen aufgrund kultureller Werte insbesondere in ländlichen Regionen oft weniger in der Öffentlichkeit präsent. Abseits von allen Vorurteilen möchten wir uns in geschütztem Rahmen mit den Lebensrealitäten von Frauen sowie Genderthemen in Jordanien auseinandersetzen. Als reine Frauengruppe können wir die Möglichkeit nutzen, uns in Räumen zu bewegen, zu denen wir als gemischte Gruppe sonst keinen Zutritt finden würden.
Inhaltlich werden wir in Treffen mit NGOs und Individuen die gesellschaftliche Vielfalt des Landes kennenlernen und uns mit aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen beschäftigen. Neben gezielten Inputs liegt der Fokus dieser Reise auf informellen Treffen und den Gesprächen mit Begegnungspartner*innen vor Ort. Wir ermutigen die Teilnehmerinnen sehr, diese Gelegenheiten für Fragen zu nutzen, denn das Interesse der Gruppe gestaltet Begegnungen immer maßgeblich mit.
Vor allem im zweiten Teil der Reise werden wir viel Zeit in der atemberaubend schönen und vielfältigen Natur des Königreichs verbringen: Ob im grünen Norden, am Toten Meer, im Weltkulturerbe Petra, in der bizarren Wüstenlandschaft des Wadi Rum oder zwischen den Korallenriffen des Roten Meers.
Alle Infos unter: www.alsharq-reise.de/de/tour/jordanien-studienreise-10-2026