Viele Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Erwerbsarbeit, trotzdem können sie selten mitentscheiden, was, wie und für wen produziert wird. Gleichzeitig üben Unternehmen Macht in der Gesellschaft aus und können demokratische Institutionen beeinflussen, sind selbst jedoch größtenteils nicht demokratisch organisiert.
In diesem Kurs tauschen wir uns zu unseren bisherigen Erfahrungen mit Demokratie in Ausbildung und Beruf aus und beschäftigen uns kritisch mit dem aktuellen Stand der Mitbestimmung in Deutschland. Darauf aufbauend lernen wir verschiedene Konzepte der Unternehmensdemokratie in Theorie und Praxis (auch in Form einer Exkursion zu einem Unternehmen im Berliner Wedding) kennen und reflektieren wie mögliche Alternativen zum Status quo aussehen könnten.
Kursinhalte:
Zu Beginn betrachten wir unsere bisherigen Erfahrungen mit Demokratie in Ausbildung und Beruf. Darauf folgt der aktuelle Stand der betrieblichen und unternehmerischen Mitbestimmung in Deutschland. Anschließend schauen wir uns verschiedene alternative Möglichkeiten der demokratischen Mitbestimmung in Unternehmen an, sortiert in vier Blöcke. Dazu werden wir Unternehmen kennenlernen, die diese Ideen leben.
1. Genossenschaften, selbstverwaltete Betriebe, Rückeroberte Betriebe in Arbeiter*innenhand
2. Unternehmensräte und neutralisiertes Kapital, Unternehmen die sich selbst gehören
3. New Work, kollegial geführte Unternehmen und weitere Formen der Selbstorganisation in Unternehmen
4. Konzepte und Beispiele jenseits des vorherrschenden Wirtschaftssystems: Commoning und Wirtschaften nach dem Modell Solidarischer Landwirtschaft
Bestandteil des Seminars wird auch eine Exkursion zu einem demokratischen Unternehmen – der SuperCoop – im Berliner Wedding sein. Diese wird voraussichtlich am zweiten Kurstag nachmittags stattfinden (Dafür benötigen Sie als Teilnehmende eine Fahrkarte für den Berliner öffentlichen Nahverkehr).
Zum Ende werfen wir einen kurzen Blick auf die volkswirtschaftliche Ebene und was Demokratie für Wirtschaft über einzelne Unternehmen hinaus bedeuten kann. Durch eine Abschlussreflexion baut jede Person für sich, unterstützt von den anderen Kursteilnehmenden, die Brücke zwischen utopischen Modellen und der eigenen Arbeitsrealität.