Gut 1,1 Mrd. Kinokarten wurden im Deutschen Reich 1944 verkauft, so viele, wie nie zuvor – und das im vorletzten Kriegsjahr, als etliche Kinosäle bereits zerstört waren. Den Nationalsozialisten galt der Film als das wichtigste Propagandamittel. Seit 1933 unterstand er dem Reichspropagandaministerium unter Joseph Goebbels, und zwar komplett, vom Vorführer über die Produktion bis hin zur Wochenschau. Über 1.000 Spiel- und Dokumentarfilme wurden zwischen 1933 und 1945 gedreht, aber nur rund fünf Prozent von ihnen werden als Propagandafilme eingestuft und sind bis heute verboten. Im Seminar wollen wir – vor allem auch anhand von Originalmaterial – kritisch beleuchten, was nationalsozialistische Filmpolitik bewirkte und mit welchen Mitteln die Bevölkerung manipuliert wurde.